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Stadtseniorenrat Cannstatt: Älterwerden leichter gemacht

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Stadtseniorenrat Cannstatt: Älterwerden leichter gemacht

Marita Gröger ist seit zwei Jahren Sprecherin des Stadtseniorenrats. Ursula Schwarz ist seit Februar neu dabei.

Stadtseniorenrat Cannstatt: Älterwerden leichter gemacht

Ursula Schwarz (links) und Sprecherin Marita Gröger unterstützen und beraten Seniorinnen und Senioren. Foto: Eva Herschmann

Neulich, erzählt Marita Gröger, Stadtseniorenrätin in Bad Cannstatt, habe jemand aus Bremen angerufen, der für einen Angehörigen im Neckarvorort eine seniorengerechte Wohnung oder Senioren-Wohngemeinschaft gesucht habe. „Von denen gibt es leider viel zu wenige." Themen für den Stadtseniorenrat gibt es derweil genug. Barrierefreiheit im öffentlichen und privatem Raum, alle Aspekte der Pflege und Vorsorgevollmachten bis hin zu sehr menschlichen Angelegenheiten.

„Die Bevölkerung wird immer älter und einsamer", sagt die 73-Jährige, die seit gut zwei Jahren Sprecherin des Stadtseniorenrats Bad Cannstatt ist. Ursula Schwarz hingegen ist neu dabei. Die pensionierte Gymnasiallehrerin wurde Anfang Februar vom Bezirksbeirat einstimmig als Stadtseniorenrätin bestätigt.

Die Landeshauptstadt Stadtseniorenrätinnen hat knapp 100 und -räte. Ein gutes halbes Dutzend von ihnen kümmert sich um die Belange der älteren Generation in Bad Cannstatt. Wie Marita Gröger, die 25 Jahre für die SPD im Stuttgarter Stadtrat saß. Für den Stadtseniorenrat ist sie Sprecherin des Stadtseniorenrats Bad Cannstatt, zudem betreut und koordiniert sie den kompletten „Sprengel Neckar", zu dem noch Mühlhausen, Münster, Wangen, Hedelfingen, Ober- und Untertürkheim gehören.

Der Stadtseniorenrat Stuttgart verstehe sich als Interessenvertretung der älteren Generation und sei von der Organisation her ein besonderes Konstrukt, erzählt Marita Gröger. Weil die Vertreter im Stadtrat der Meinung waren, dass es in der Landeshauptstadt kein spezielles Gremium für Senioren brauche, formierte er sich 1992 als eingetragener Verein. ,,Und bis auf Weilimdorf hat auch jeder Stadtbezirk seine eigenen Delegierten."

In Cannstatt zählt nun auch Ursula Schwarz dazu. Die ehemalige Gymnasiallehrerin für Mathematik und Biologie war im Vorstand der ersten selbstverwalteten Kindertagesstätte in Stuttgart und des Stadtteilbauernhofs in den Wannenäcker. Jetzt freut sie sich auf neue Aufgaben. „Man wächst in das Alter hinein, und ich habe einige private Erfahrungen mit Pflege gesammelt. Es gibt viele gute Einrichtungen und Sachen, aber sie müssen kommuniziert werden", sagt die 69-Jährige.

"Neben der Vorsorge für Krankheit und Alter gibt es viele weitere Thmen: Digitalisierung, Pflegeversicherung, seniorengerechtes Wohnen und zurzeit sind es die neue Grundsteuer und die steigenden Energiekosten"


Marita Gröger, Sprecherin Stadtseniorenrat

Die Stadt unterstützt die Arbeit des Stadtseniorenrats Stuttgart, in dem sie Räumlichkeiten für die Geschäftsstelle zur Verfügung stellt und finanziell durch die Bezahlung einer Vollzeitstelle für zwei Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle in der Christophstraße 11. Auch die dritte hauptamtlich Beschäftigte, die für die Heimaufsicht zuständig ist und bei Beschwerden und Klagen über Pflegeeinrichtungen tätig wird, wird aus dem städtischen Finanzhaushalt bezahlt. Die Geschäftsführerin Renate Krausnick-Horst und der Vorstand sowie alle anderen Delegierten schaffen ehrenamtlich.

Einiges hat der Stadtseniorenrat, der überparteilich und überkonfessionell tätig ist, angestoßen. Der Verein sei Pionier gewesen, was Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten anbetrifft, sagt Marita Gröger. Diese Beratungen nehmen noch immer einen großen Raum ein. ,,Wir werden ab März wieder regelmäßige Sprechstunden zu festen Zeiten anbieten." Neben der Vorsorge für Krankheit und Alter gibt es viele weitere Themen. „Digitalisierung, Pflegeversicherung, seniorengerechtes Wohnen und zurzeit sind es die neue Grundsteuer und die steigenden Energiekosten", zählt Marita Gröger auf. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit als Seniorenstadträtin oder -rat seien deshalb auch regelmäßige Schulungen über alle möglichen Fragen des Alters.

Wer ein Problem hat, könne sich jederzeit an die Delegierten wenden, erklärt Marita Gröger. ,,Wir helfen auch bei der Suche nach einer seniorengerechten Wohnung oder einem Heimplatz, von beiden gibt es allerdings viel zu wenig in Bad Cannstatt." Das gilt auch für Mitglieder im Stadtseniorenrat. Umso mehr freut sie sich darüber, dass Ursula Schwarz dabei ist.

Die beiden Frauen kennen und schätzen sich seit vielen Jahren. ,,Wir haben schon einige gemeinsame Arbeitserfahrungen", sagt Marita Gröger. Die Sprecherin des Stadtseniorenrats hofft, dass noch ein paar mehr Seniorinnen und Senioren ihrem Beispiel folgen.

,,Und ich würde mich sehr freuen, wenn auch einige Migrantinnen und Migranten dabei wären." Eva Herschmann

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