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Betriebshof der AWS in Wangen: Holzdach zieht die Blicke auf sich

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Betriebshof der AWS in Wangen: Holzdach zieht die Blicke auf sich

Die Arbeiten machen gute Fortschritte, der Rohbau ist fertig, das Dachtragwerk für das Betriebsgebäude wird gerade erstellt

Betriebshof der AWS in Wangen: Holzdach zieht die Blicke auf sich

Die Holzkonstruktion auf dem Dach des Carports zieht die Blicke auf sich. Foto: Jürgen Brand

Wangen verändert sich. Gleich mehrere große Bauprojekte bringen in absehbarer Zeit Hunderte von Arbeitsplätzen in den Stuttgarter Stadtbezirk. Über die neue Zentrale der Stadtwerke an der Kesselstraße wurde an dieser Stelle schon berichtet. Wenige hundert Meter entfernt und ein bisschen versteckt zwischen Autohof und Flatow-Sporthalle an der Gingener Straße macht der neue Betriebshof für die Abfallsammlung der Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) große Fortschritte.

Baubeginn auf dem weiträumigen Areal war im März 2022. Inzwischen ist der Rohbau fertig, das Dachtragwerk für das Betriebsgebäude wird gerade erstellt. Im Rohbau laufen die Abdichtungsarbeiten, die Dachabläufe werden eingebaut, im Untergeschoss hat schon die Rohmontage der Elektro- und Sanitäreinrichtungen begonnen. Auch an der Lüftung wird im Unter- und im Erdgeschoss bereits gearbeitet. Besonders auffällig sind die Arbeiten an dem großen Fahrzeugdach. Dort sind die ersten Holzwände montiert. Und genau diese vielen großflächigen Holzwände ziehen die Blicke auf sich.

Auf den 6500 Quadratmetern Fläche des künftigen Betriebshofs entstehen zwei Baukörper. Im dreigeschossigen Betriebs- und Verwaltungsgebäude an der Gingener Straße, also zur angrenzenden Wohnbebauung hin, werden Sozialräume, Duschen, Kantine und Büros entstehen. Das Gebäude dient gleichzeitig als Schallschutz für die benachbarten Wohnhäuser. Der zweite Baukörper ist im Prinzip ein großer offener Carport mit Behälterwaschanlagen, Behälterlager und Werkstätten. 172 Arbeitsplätze wird es im Betriebshof einmal geben, 18 davon sind Büroarbeitsplätze. Verkehrstechnisch wird der neue Betriebshof künftig über den Autohof erschlossen, die kleineren und größeren Müllsammelfahrzeuge und auch die Zufahrt zu den 43 Mitarbeiterparkplätzen auf dem Gelände wird also nicht durch Wangen selbst erfolgen. Fußgänger und Radfahrer kommen über das Tor zur Gingener Straße auf den Betriebshof. Errichtet werden die Gebäude in nachhaltiger Holz- oder Holz-Hybrid-Bauweise. Entsprechend hell und freundlich soll sich der neue AWS-Betriebshof einmal in das Ortsbild einfügen. Die Dächer werden zum Teil begrünt, eine große Fotovoltaikanlage - wird Stromerzeugen.

Insgesamt investiert die Stadt 19,3 Millionen Euro in den Standort. Der Kostenrahmen wird laut einer AWS-Sprecherin bisher eingehalten, angefallene Mehrkosten seien in der Kalkulation bereits enthalten. Die Arbeiten liegen demnach auch im Zeitplan, kleinere zeitliche Verschiebungen im Detail könnten aufgefangen werden. Der neue Betriebshof soll Anfang 2024 fertig sein, bis Mitte kommenden Jahres soll er dann in Betrieb genommen werden, verrät das Baustellenschild, auf dem auch groß "Auf gute Nachbarschaft" steht. Der Neubau des Wangener Betriebshofs war erforderlich geworden, nachdem die bisherige AWS-Betriebsstätte an der Türlenstraße zugunsten von Wohnungsbau aufgegeben wurde. Die meisten der dortigen Abteilungen werden nach Wangen verlagert. Das gefällt im Stadtbezirk nicht jedem, es gibt auch eine Anwohnerinitiative, die vor allem den befürchteten Lärm in unmittelbarer Nähe zur Wilhelmsschule und zu Wohngebieten kritisiert. Auch der erwartete Verkehr ist ein Kritikpunkt.

Weil die AWS Wert auf gute Nachbarschaft legt, wurden die Anwohner in einem Nachbarschaftsdialog frühzeitig über das Projekt informiert. Einige hatten Verbesserungsvorschläge schon im Genehmigungsprozess eingebracht, anderen wurde das Projekt bei einem Infoabend vor Baubeginn vor gut einem Jahr vorgestellt. Der AWS-Geschäftsführer hatte damals versichert: "Damit wir unsere Arbeit weiterhin in gewohnt hoher Qualität für die Menschen in dieser Stadt erledigen können, brauchen wir moderne, leistungsfähige Betriebshöfe. Es ist mir wichtig, dass wir dazu mit den Anwohnerinnen und Anwohnern im guten nachbarschaftlichen Dialog stehen und Fragestellungen jetzt und im weiteren Verlauf des Projektes gut lösen." Deswegen hatte es beispielsweise im Oktober 2022 auch einen Baustellenrundgang für Interessierte gegeben. Jürgen Brand

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