Starke Männer und starke Frauen - am Ende des dreieinhalbstündigen Weltklasse-Zirkus-Programms kann sich der Zuschauer gar nicht entscheiden, ob er nun die männlichen oder die weiblichen Akrobaten und Zirkuskünstler besser finden soll, die Wahl fällt sehr schwer! Weltklasse-Akrobatik, Waschbrettbäuche bei den Männer, perfekte Figuren bei den Frauen, starke Oberarm- und Nackenmuskeln - eins ist klar: Die Akrobaten und Akrobatinnen des Weltweihnachtszirkus sind sexy und gleichzeitig sportlich und elegant, egal ob Mann oder Frau.

Sicher hat es so manchen weiblichen Fan von René Casselly motiviert, wegen ihm für den Weltweihnachtszirkus eine Eintrittskarte zu kaufen. Der Junge hat einfach Starappeal, nicht zuletzt, weil er die Fernsehshows Let's dance und Ninja Warrior erfolgreich bestritten und damit einem größeren Publikum bekannt geworden ist. René Kaselowsky - René Casselly ist sein Künstlername - ist Zirkusartist in der siebten Generation. Die Geschichte der Zirkusfamilie Casselly reicht bis ins Jahr 1729 zurück. Die Cassellys gelten als die am häufigsten preisgekrönte Zirkus familie überhaupt.

Die besten Tänze aus ,,Let's dance"

Zum einen lässt es sich René Cassely beim Weltweihnachtscircus in Stuttgart nicht nehmen, zwei seiner besten Tänze aus der Fernsehshow Let's Dance zu tanzen, nämlich den Tango und den Contemporary-Freistiltanz, jeweils mit seiner Tanzpartnerin Kathrin Menzinger. Zum anderen kehrt er mit seiner Schwester Merrylu Casselly und seiner Lebenspartnerin Quincy Azzario zurück zu seinen Artistenwurzeln: Extra für das Programm des Weltweihnachtszirkus in Stuttgart hat er eine Nummer auf dem Rücken von zwei Manegenpferden konzipiert. Er wagt dabei einen Doppelsalto auf dem Rücken der Pferde - spektakulär und sehr sehr schwierig!

Dem Publikum stockt der Atem, der Jubel ist groß, wenn die Nummer gelingt. Und noch mehr starke Männer im Programm des Weltweihnachtszirkus: Amerikas bester Clown (Time Magazine) Bello Nock ist neben Casselly das ,,Plakat-Gesicht" des Weltweihnachtszirkus. Der Action-Clown, ein Draufgänger sorgt mit all seinem Humor für spektakuläre Momente, so zeigt er sein Können auf dem Trampolin und auf dem „Todesrad". ,,Mensch, bleib bloß oben", wünscht ihm sein Publikum.

Ein messerscharfes Ende hat die Parterre-Akrobatik mit den beiden Armeniern Vandalian Brothers. Nicht nur Kopf auf Kopf bekommen sie hin, sondern auch ,,Messer auf Messer" - da staunt das Publikum. Noch ein starker Mann ist der „Rockstar unter den Jongleuren", Victor Krachinov. Er schafft 500 Jonglierdreheungen mit fünf Keulen in 30 Sekunden! Oder der Einrad-Artist Wesley Williams: Stark, wie er auf seinen Einrädern - das größte ist neun Meter (!) hoch - weltrekordmäßig seine Runden dreht.

Olga Boyko ist der „Fliegende Weihnachtsengel"

Und wo sind die starken Frauen im Programm? Da ist zum einen der „Fliegende Weihnachtsengel" Olga Boyko: Mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit dreht sie wie eine Eiskunstläuferin in einem Reifen ihre Pirouetten ganz oben unterm Zirkusdach, elegant und bewundernswert. Und da ist die bärenstarke Quincy Azzario aus Spanien, die Lebensgefährtin von René Casselly, in ihrem Artistik-Soloprogramm. So viel Kraft und Power in so einer kleiner Person: Sie macht Handstände und verbiegt sich in unmögliche Positionen auf dem noch so winzigen Untergrund.

Eine ganz starke Frau ist auch die einzige Artistin unter lauter Männern des mongolischen Staatszirkus. Die Männer halten und werfen das zarte Persönchen in zwei superspektakulären Nummern des Abends. Einmal wird sie sogar zum leibhaftigen,,Seil" beim Seilschwingen. Bei der zweiten Nummer steht sie auf den Schultern von ihren Artistenkollegen. Der steht auch auf den Schultern von einem Artistenkollegen - und der steht auf einer ein Meter hohen wackeligen Kugel - Nervenkitzel garantiert.

Aber auch Duos kommen im Programm zum Zug: Zum einen zeigt das Duo A & J, dass eine Frau mit einer Hand hängend an einem Seil bis unters Zeltdach kommt, das von ihrem Partner allein mit dem Mund gehalten wird nicht nachmachen!

Und einer der Höhepunkte des Abends ist der Auftritt des goldenen Duos Yves & Ambra. Beide sind komplett mit goldener Farbe bemalt und verbinden Poesie mit Weltklasseakrobatik am Band bis unter die Zirkuskuppel - und viel Goldstaub am Ende der Nummer bringt zudem den wichtigen Weihnachtsglanz nach Stuttgart. Und spätestens bei den Duo-Auftritten zeigt sich: Die Frauen und Männer des Weltweihnachtscircus in Stuttgart sind gleich stark - bärenstark! Christian Günther