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Bis zum Radschnellweg dauert es noch in Münster

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Bis zum Radschnellweg dauert es noch in Münster

Auch am Neckar nimmt der Radverkehr weiter zu, in Münster bis jetzt um elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bis zum Radschnellweg dauert es noch in Münster

Elf Prozent mehr Radfahrer als im Vorjahr sind bis jetzt auf der Hauptradroute 11 durch Münster unterwegs gewesen. Fotos: Jürgen Brand

Viele Wege führen nach Stuttgart-Münster, auch mit dem Fahrrad. Gleich zwei Hauptradrouten führen auf beiden Seiten des Neckars entlang, die mit der Nr. 11 auf der Seite von Münster, die mit der Nr. 12 am anderen Ufer entlang der Hofener Straße, von wo ein Steg über den Fluss in den kleinsten – und sicher mit am idyllischsten gelegenen – Stuttgarter Stadtbezirk führt. Der Radverkehr auf den Stuttgarter Radwegen nimmt kontinuierlich zu, die Zählstellen weisen auch für dieses Jahr zweistellige Steigerungsraten aus, auch in Münster. Deswegen wird weiter am Ausbau des Radwegenetzes gerade auch entlang des Neckars geplant. Ein kleiner Zwischenstand.Dass die Landeshauptstadt wegen ihrer vielen Hügel nicht unbedingt die ideale Radfahrstadt ist, weiß jeder, der schon einmal den einen oder anderen Berg hinaufgestrampelt ist, schlechtestenfalls ohne Unterstützung eines Elektromotors. Durch die Pedelecs hat sich das geändert, auch weniger trainierte Radfahrer kommen die Hügel hoch und die Geschwindigkeit hat deutlich zugenommen. Diese umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeit wird gerade in Zeiten der anhaltenden Klimakrise, der durch den Ukraine-Krieg ausgelösten Energieknappheit und der damit verbundenen Preissteigerungen vor allem auch bei Benzin und Diesel immer wichtiger. Die Zahlen an den Zählstellen entlang der Radwege im Stadtgebiet belegen das.

So ist der Radverkehrsanteil in diesem Jahr im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021 im ganzen Stadtgebiet gestiegen. Am Neckar entlang gibt es zwei Zählstellen, eine an der Inselstraße in Untertürkheim und eine an der Neckartalstraße in Münster. In der Summe wurden dort von Januar bis Ende August zwölf Prozent mehr Radfahrerinnen und Radfahrer als im Vergleichszeitraum 2021 gezählt. In Münster selbst wurde ein Plus von elf Prozent registriert. Insgesamt fuhren dort in beide Richtungen von 1. Januar bis 11. September rund 166 000 Radfahrer vorbei. Im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es knapp 153 000.

Die Zahlen belegen, wie beliebt die Hauptradrouten sind – obwohl auch die in Münster durchaus noch verbesserungswürdig ist. „Auf einer Hauptradroute werden Radfahrende auf Radstreifen, Fahrradstraßen, Tempo-30-Zonen und dergleichen durch die Stadt geleitet”, beschreibt die Stadt solche Routen auf ihrer Webseite. Die Route 11 in Münster ist ein „einseitiger Zweirichtungsradweg”, verläuft zwar gut ausgebaut, aber mit Gegenverkehr zwischen Neckartalstraße und Neckar.

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An der Hofener Straße sind vorerst keine Veränderungen geplant.

Das soll sich laut Stadt irgendwann ändern: „Gemäß der Machbarkeitsstudie Radschnellverbindungen in Stuttgart soll diese mittelfristig auf den Radschnellverbindungsstandard ausgebaut werden.” Dieser geplante Radschnellweg soll 13 Kilometer lang sein und Stuttgart-Mitte über Bad Cannstatt, Münster, Mühlhausen und Hofen mit Remseck verbinden. Merkmale solcher Radschnellverbindungen sind laut Verkehrsministerium des Landes:

– Verbindung wichtiger Quell- und Zielbereiche über größere Distanzen
– Ausreichende und komfortable Breite
– Durchgängige, attraktive und sichere Befahrbarkeit mit hohen Geschwindigkeiten
– Minimierung beziehungsweise Aufhebung von Zeitverlust durch Warten und Anhalten
– Hohe Qualitätsstandards in Linienführung, Gestaltung und begleitender Infrastruktur.

Da wäre in Münster also durchaus noch das eine oder andere umzubauen, einen konkreten Zeitplan dafür gibt es aber noch nicht. Von diesem möglichen Upgrade der Hauptradroute 11 zum Radschnellweg hängt auch ab, was mit der Hauptradroute 12 auf der anderen Seite des Neckars geschieht. Dort wird die Hofener Straße zwar an Wochenenden und an Feiertagen für den Autoverkehr gesperrt und kann von Fußgängern, Radfahrern, Rollerfahren oder Skatern genutzt werden.

Unter der Woche bleibt den Radfahrern aber nur entweder die Fahrbahn oder der Fuß- und Radweg auf der Neckarseite der Straße, wo es dann ganz schön eng wird, wenn sich zwei Radfahrer im Gegenverkehr und Fußgänger begegnen. Dann ist – wie eigentlich immer und überall – gegenseitige Rücksicht gefragt. „Aktuell gibt es innerhalb der Stadtverwaltung keine Planungen, die Hofener Straße vollständig für den Autoverkehr zu sperren”, antwortet die Stadt auf eine entsprechende Anfrage und macht weitere Veränderungen von dem Radschnellweg auf der anderen Neckarseite abhängig: „Ob eine weitere Verbesserung der Hauptradroute 12 entlang der Hofener Straße dann noch erforderlich ist und wie diese ausgestaltet werden könnte, wird im Rahmen der Fortschreibung des Radkonzepts untersucht.” Bezüglich des weiteren Ausbaus der Radwegverbindungen in dem Bereich wird also erst einmal wenig passieren – dafür müssen sich Radfahrer aber ab kommendem Frühjahr auf Einschränkungen und Umleitungen im Bereich des Kraftwerks Münster einstellen.

Dort wird wie berichtet umgebaut, was dann für einen Zeitraum von mehr als eineinhalb Jahren auch den Radverkehr betrifft. „Die Maßnahme ist für Frühjahr 2023 bis Ende 2024 geplant”, teilt die Stadt mit. „Stadtauswärts wird auf Höhe Voltastraße auf die Gegenfahrbahn geleitet, was je nach Bauphase auf Höhe Haldenstraße oder Reinhold-Meier-Brücke wieder aufgelöst wird. Stadteinwärts wird über die Halden- und Krefelderstraße umgeleitet.” Jürgen Brand

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