Ist während Studium und Ausbildung noch ein Zimmer ausreichend, vielleicht sogar in einer WG, benötigen Familien mit Kindern mehr Wohnraum. Und wie ist es im Alter? Reicht dann wieder ein Zimmer im Senioren- oder Pflegeheim? So einfach ist es nicht. Denn die heutigen Senioren stehen oft noch mitten im Leben. Wohnen heißt für sie: so lange wie möglich selbstbestimmt und frei agieren zu können, aber bitte nicht nur unter ihresgleichen.So mancher Familie fehlt der Rückhalt von Großeltern und Verwandten, und es gibt durchaus Singles, die gerne ein soziales Miteinander im Wohnumfeld pflegen. Mehrgenerationenhäuser bringen Alt und Jung zusammen. Ebenso Quartiere, die mit den verschiedensten Wohnformen auf eine bunte Durchmischung setzen. Auch Mehrfamilienhäuser, die Wohnungen unterschiedlicher Größe anbieten und auf Barrierefreiheit achten, schaffen es, alle Generationen anzusprechen.
„Das Thema der Zusammenführung von Jung und Alt wird bei der Planung von Bauvorhaben immer stärker berücksichtigt“, sagt Immobilienkaufmann Arnold-Christopher Herzberger. Wenn sowohl familiengeeignete Wohnungen mit vier bis fünf Zimmern und eigenem Gartenanteil als auch kompaktere Drei-Zimmer-Wohnungen entwickelt werden, ergeben sich daraus oftmals gemischte Bewohnerstrukturen, erzählt er und ergänzt: „Wir betreuen gerade ein Bauvorhaben im Deyhleweg in Stuttgart Gablenberg. Von den 19 Wohneinheiten des Mehrfamilienhauses, das 2024 bezugsfertig sein soll, wurden bereits einige Wohnungen verkauft. Die größeren Wohnungen haben junge Paare beziehungsweise Familien erworben, für die kleineren Einheiten interessieren sich Käufer der Generation 50 plus, die sich räumlich verkleinern wollen.“
Im größeren Umfang bringen Quartiere Menschen unterschiedlichsten Alters zusammen, wie beispielsweise das momentan noch in der Planungsphase befindliche Quarterback-Neubauprojekt „Zuckerle“. Einen Nachbarschaftshof mit Nachbarschaftsgärten gibt es auch bei den Mehrfamilienhäusern, die das Siedlungswerk in Schwaikheim auf dem ehemaligen Gelände der Feuerwehr erstellt. Julia Alber