Jetzt ist sie halt gesperrt! So oder so ähnlich war vermutlich die Reaktion der Stadtverwaltung als die Rosensteinbrücke wegen dringendem Sanierungsbedarf geschlossen werden musste. Vermutlich konnte die Dringlichkeit noch bis zur Eröffnung des Rosensteintunnels hinausgezögert werden – es wird also schon länger klar gewesen sein, dass die Brücke nicht mehr verkehrssicher ist. Warum vor diesem Hintergrund trotzdem die Wilhelmsbrücke für den Autoverkehr gesperrt wurde, lässt sich nur damit erklären, dass der Stadtverwaltung ideologisch geprägte Verkehrsversuche wichtiger sind als einen funktionierenden Verkehrsfluss innerhalb Bad Cannstatts. Leidtragend ist, wie so oft in den letzten Jahren, das örtliche Handwerk und der Handel. Nicht zu vergessen ortsunkundige LKW-Fahrer, die aufgrund der chaotischen Verkehrssituation völlig orientierungslos durch die Gegend irren und die Straßen unnötig zusätzlich verstopfen.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass diese Politik von der Mehrheit der Stuttgarter gewünscht wird. Die ökosoziale Gemeinderatsmehrheit wurde wiederholt bestätigt und dass der CDU-Mann Nopper Oberbürgermeister wurde hat er ausschließlich Hannes Rockenbauch zu verdanken, der nicht zurückzog und somit Marian Schreier den Einzug ins Stuttgarter Rathaus verbaute. Das „Regieren“ gegen eine linke Gemeinderatsmehrheit und eine mehrheitlich linksgrün tickende Stadtverwaltung und explizit linksliberale Stuttgarter Medien, macht dem OB das Leben nicht nur schwer sondern es zeigt sich, dass nichts richtig voran geht.
Sei es beim Verkehr oder der Stadtentwicklung. Immerhin können viele von uns inzwischen mobil arbeiten. Somit bleibt den genervten Stuttgartern wenigstens der Wegzug – sollen die neuen Stadtgestalter doch glücklich werden mit ihren Projekten.
