Schon vor Corona habe ich einmal gesagt, wenn man als Nicht-Cannstatter mit der U1 am Wilhelmsplatz ankommt, lädt das dortige Erscheinungsbild ausschließlich zur direkten Weiterfahrt nach Fellbach ein.Damals kam noch der Zusatz …und die Leute verpassen, welche schöne Ecken die Cannstatter Altstadt zu bieten hat. Nun zwei Jahre später sind wir einen Schritt weiter. War die Hoffnung vor Jahren noch, dass der Wilhelmsplatz eine Aufwertung erfährt, sieht die Realität heute doch eher so aus, dass sich die Altstadt dem Ambiente des Wilhelmsplatz und der Bahnhofstraße annähert.
Noch gibt es die charmanten Läden, Restaurants und Kneipen in Cannstatt, die im Verbund mit dem Wochenmarkt Besucher ins Cannstatter Zentrum locken. Für die meisten Betreiber dieser Geschäfte ist es ein harter Kampf. Ohne die Unterstützung von uns als Kunden sowie der Stadt, die sinnvolle Rahmenbedingungen und verbindliche Spielregeln für alle aufsetzt wird es ein Kampf gegen Windmühlen.
Wenn das „alte“ Cannstatt weicht, ist die Marktstraße immer noch belebt und es wird immer noch Ladengeschäfte und Restaurants geben. Aber es wird halt anders sein. Mein Cannstatt ist es schon länger nicht mehr.
Auch die Entwicklung der Stuttgarter Königstraße bietet überhaupt keinen Grund zu Freude. Der Büroleiter des OB, Malliaras, hat vor ein paar Wochen seine Erlebnisse aus einem Abendspaziergang in den sozialen Medien beschrieben. Dafür wurde er von der Stuttgarter Presse und der Mehrheit der Gemeinderatsfraktion zerrissen.
Ich empfehle Ihnen, machen Sie doch den Selbstversuch. Flanieren Sie alleine oder zu zweit und mit offenen Augen kommenden Freitag- oder Samstagabend über die Königstraße und machen Sie sich Ihr eigenes Bild.
